Das Projekt „Religiöser Fundamentalismus" behandelt Formen des Fundamentalismus unter muslimischen Migranten in Deutschland als charakteristischen Ausdruck der Moderne. Fundamentalistische Bewegungen drängen auf religiöse Eindeutigkeit, lösen die eigene Position aus ihrer traditionalen Einbettung heraus, entziehen sie der Geschichtlichkeit und stellen sie damit über alle anderen religiösen oder weltanschaulichen Positionen. Sie unterscheiden sich damit grundsätzlich von traditionalen Haltungen, die weniger religiöse Entschiedenheit anstreben und sich weniger scharf von abweichenden Überzeugungen abgrenzen. Das Projekt fragt nach der Rechtfertigungslogik exklusiver Überlegenheitsansprüche, bezieht fundamentalistische Einstellungen aber auch auf ihre sozialen Kontextbedingungen und analysiert den Einfluss von Bildung, Sozialisation, Herkunftsprägung, Diskriminierungserfahrung, wahrgenommener Ungerechtigkeit sowie extra- und intrareligiösen Kontakten. Besonderen Wert legt es auf die Analyse des Zusammenhangs zwischen Fundamentalismus und Gewaltaffinität.
Demmrich (verh. Kaboğan), Sarah | Professur für Religionssoziologie (Prof. Pollack) |
Demmrich (verh. Kaboğan), Sarah | Professur für Religionssoziologie (Prof. Pollack) |
Pollack, Detlef | Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation |