Fast jeder vierte Erwachsene leidet zumindest kurzzeitig an einer psychischen oder psychosomatischen Störung. Das hat oft weitreichende Folgen für die Betroffenen selber und ihre Familien: Erkrankte weisen oft lange Ausfallzeiten durch Arbeitsunfähigkeit auf und tragen relativ und absolut gesehen ein hohes Risiko einer vorzeitigen Berentung. Vom ersten Symptom bis zur passenden psychotherapeutischen Behandlung dauert es oft Jahre. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Eine psychotherapeutische Gruppentherapie ist eine anerkannte Alternative zur Einzeltherapie. Sie wird derzeit in Deutschland jedoch sehr selten angewandt. Die Gründe dafür sollen im Projekt BARGRU aufgeklärt werden, um die Option zu schaffen, die Indikation zur ambulanten Gruppentherapien leichter realisieren zu können. Dazu werden die zur Gruppenpsychotherapie Berechtigten befragt, was sie von der Realisierung dieser Indikation abhält. Liegen bspw. personen-, weiterbildungs- oder institutionsbezogene Hemmnisse sowohl auf der Anbieter- als auch auf der Patientenseite für die Durchführung ambulanter Gruppenpsychotherapie vor. Zusätzlich werden sogenannte Versorgungsdaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) daraufhin analysiert, ob sich Hinweise auf besonders benachteiligte Patienten-Gruppen oder Relationen zwischen Stadt und Land bzw. Abhängigkeit zur Einwohnerdichte erkennen lassen. Auf Basis dieser quantitativ und qualitativ gewonnenen Erkenntnisse werden Handlungsempfehlungen entwickelt, die die Barrieren, eine Gruppenpsychotherapie anzubieten, vermindern sollen.
Heuft, Gereon | Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie |
Heuft, Gereon | Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie |
Christoffer, Andrea | Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie |
Faldum, Andreas | Institut für Biometrie und Klinische Forschung (IBKF) |
Hinrichs, Jens | Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie |
Koch, Raphael | Institut für Biometrie und Klinische Forschung (IBKF) |