EXC 2060 B3-2 - Integration und Ausgrenzung religiöser Pluralität in der christlichen Spätantike (4.-6. Jahrhundert n. Chr.)

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesTeilprojekt in DFG-Verbund koordiniert an der Universität Münster
Laufzeit an der Universität Münster01.01.2019 - 31.12.2025 | 1. Förderperiode

Beschreibung

Die Ausbreitung neuer Kulte, darunter das Christentum, brachten der antiken Welt zuvor ungekann­te religiöse Pluralität und Wettbewerb und neue Spiritualitäten. Diese gingen in der Krise des 3. Jh.s nicht unter: Das Christentum setzte sich mit der konstantinischen Wende nicht gegen 'absterbende' religiöse semantische Systeme durch. Das triumphalistische Narrativ der Konversion des Imperium ist ambivalent: Der Siegeszug des Christentums ging trotz des Einsatzes großer staatli­cher, ökonomischer und sozialer Ressourcen nicht mit einer allgemeinen Durchsetzung christlicher Verhaltensnormen ein­her. Die vorgebliche religiöse wie soziale Dichotomie Christen/Heiden blieb fragwürdig, da die Taufe allein keine dezidiert christliche Identität vermittelte: Gläubige lebten weitere soziale Identitäten aus. Selbst der Umgang mit Juden, Paganen und deren Riten konnte nicht unterbunden werden. Theater, Inkubation, Magie u.a. blieben populär. Statt erfolgreicher innerer Mission waren Säkularisierungstendenzen unübersehbar. Theolo­gische, soziale und politische Debatten wurzeln in diesem Span­nungsfeld und förderten den Wandel der spätantiken Gesell­schaft und Politik. Zu analysieren sind: die Säkularisierung paganer öffentlicher Praktiken, Feste und Identitäten Dynamik und Konfliktpotenzial neuer christlicher Sakralisierungskonzepte Säkularisierungsphänomene im christlichen Selbstverständnis und Gemeindeleben Strategien zur Verdrängung und Integration paganer, jüdischer u.a. Prakti­ken die Ausdifferenzierung multipler religiöser und sozialer Identitäten als Ausdruck religiö­ser Vielfalt die Artikulation und Dynamik sozialer und politischer Gegensätze im Medium des religiösen Konflikts

StichwörterReligion; Politik; Integration; Ausgrenzung; religiöse Pluralität; Christentum; Spätantike; 4; -6; Jahrhundert n; Chr
FörderkennzeichenEXC 2060/1
Mittelgeber / Förderformat
  • DFG - Exzellenzcluster (EXC)

Projektleitung der Universität Münster

Hahn, Johannes
Institut für Epigraphik

Antragsteller*innen der Universität Münster

Hahn, Johannes
Institut für Epigraphik

Wissenschaftliche Projektmitarbeiter*innen der Universität Münster

Hahn, Johannes
Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation