Religiöser Pluralismus im Diskurs - Buddhisten und Christen in Myanmar und ihr Umgang mit religiöser Pluralität

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesGefördertes Einzelprojekt
Laufzeit an der Universität Münster01.10.2018 - 30.09.2020 | 2. Förderperiode

Beschreibung

Das in Kooperation mit Theologen in Myanmar durchgeführte Projekt zielt auf eine kritische Rekonstruktion von Deutungsmustern und Diskursen über religiösen Pluralismus bei Buddhisten und Christen in Myanmar in der Gegenwart. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Diskurse prägen den Umgang mit religiöser Vielfalt und religiöser Differenz in Myanmar und welche christliche-theologischen bzw. Buddhismus-spezifischen Deutungsmuster und Rechtfertigungsnarrative sind darin wirksam? Ausgangspunkt ist die Einsicht, dass die Frage nach dem Zusammenleben in diesem multiethnischen und multireligiösen Land in der Forschung nicht allein als politische und gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe in den Blick genommen werden kann. Vielmehr gilt es, zentrale theologisch-religiöse Legitimierungsdiskurse unterschiedlicher Religionen in Myanmar zu identifizieren und zu analysieren. Davon ausgehend werden die Auswirkungen dieser Vorstellungen für das Miteinander verschiedener Religionen im öffentlichen Raum sowie ihr Bezug zu weiteren sozio-kulturellen Faktoren untersucht. Die Verschränkungen zwischen ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten werden dabei differenziert berücksichtigt und die gegenwärtigen Debatten werden in Beziehung gesetzt zu geschichtlichen Kontinuitäten und Diskontinuitäten. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Analyse der Perspektiven von (vor allem) buddhistischen und christlichen Hochschuldozenten auf den religiösen Pluralismus (und insofern auf die theoretische Verarbeitung religiöser Pluralität) in Myanmar, da sie eine gesellschaftliche Schlüsselfunktion innehaben. Berücksichtigt wird dabei auch der Islam in Myanmar. Gleichzeitig will das Projekt aufgrund seiner interreligiösen und interkulturellen Anlage einen innovativen Beitrag zur systematisch-theologischen Auseinandersetzung über einen religiösen Pluralismus leisten. Über die Kategorien Exklusivismus, Inklusivismus und Pluralismus, die zumeist die entsprechende Debatte prägen, hinaus möchte dieses Projekt dem religionstheologischen Diskurs neue Impulse geben, indem es in einer konkreten gesellschaftlichen Situation das interreligiöse Gespräch selbst und die hieraus generierenden theologischen bzw. das buddhistische und christliche Selbstverständnis betreffenden Fragen, also die diskurstheoretisch rekonstruierbare Stellung von Buddhismus und Christentum zu religiöser Pluralität, zum Gegenstand macht.

StichwörterEvangelische Theologie; Myanmar; Christentum; Buddhismus; interkulturelle Theologie
FörderkennzeichenSCHM 839/4-2; GR 3366/3-2
Mittelgeber / Förderformat
  • DFG - Sachbeihilfe/Einzelförderung

Projektleitung der Universität Münster

Großhans, Hans-Peter
Professur für Systematische Theologie (Prof. Großhans)
Schmidt-Leukel, Perry
Professur für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie (Prof. Schmidt-Leukel)

Antragsteller*innen der Universität Münster

Großhans, Hans-Peter
Professur für Systematische Theologie (Prof. Großhans)
Schmidt-Leukel, Perry
Professur für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie (Prof. Schmidt-Leukel)

Projektbeteiligte Organisationen außerhalb der Universität Münster

  • Institut für Theologie Myanmar (MIT)Myanmar