Globalisierungskritische Einstellungen wie die Skepsis gegenüber dem Freihandel, die Ablehnung von Einwanderung oder der Widerstand gegen die Übertragung nationaler Souveränität an supranationale Organisationen gelten als wichtige Triebkräfte aktueller politischer Entwicklungen. Neben dem Ergebnis des Brexit-Referendums 2016 und der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten 2018 wird auch der Aufstieg rechtspopulistischer Parteien wie der Alternative für Deutschland auf globalisierungsfeindliche Haltungen in der Bevölkerung zurückgeführt. Trotz dieser Bedeutung mangelt es bislang an einem validen Messinstrument, mit dem sich die Multidimensionalität von Globalisierungseinstellungen erfassen lässt. Darüber hinaus sind die Auswirkungen lokaler und regionaler Faktoren auf globalisierungskritische Einstellungen noch nicht ausreichend untersucht. Dabei stellt sich jedoch die Frage, inwiefern regionale Merkmale wie Arbeitslosenquoten, mangelnder Zugang zu öffentlichen oder privaten Dienstleistungen, Bevölkerungsabwanderung oder der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund die Einstellungen gegenüber der Globalisierung beeinflussen. Dieses Forschungsprojekt zielt daher darauf ab, ein Umfrageinstrument zu entwickeln, um die Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger zu den wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Dimensionen der Globalisierung zu messen. Des Weiteren werden geographische Unterschiede der Einstellungen mithilfe einer geocodierten Umfrage und unter Berücksichtigung lokaler und regionaler Einflussfaktoren untersucht.
| Wegscheider, Carsten | Institut für Politikwissenschaft (IfPol) |
| Wegscheider, Carsten | Institut für Politikwissenschaft (IfPol) |