"Löwenzahn mal anders" Preisträger im Wettbewerb 365 Orte im Land der Ideen

Handschuhe, Luftballons und Autoreifen – all diese Produkte haben eines gemeinsam: Sie werden aus Naturkautschuk hergestellt. Das Biopolymer – so die wissenschaftliche Bezeichnung für das Material, das zumeist zu Gummi verarbeitet wird – ist in mehr als 40 000 Gegenständen des täglichen Lebens zu finden. Bisher musste der Rohstoff nahezu ausschließlich aus einem Tropenbaum gewonnen werden – nun geht es auch aus Löwenzahn. Der steigende Kautschuk-Bedarf zwang Wissenschaftler in aller Welt, neue Quellen für Naturkautschuk zu erschließen. Forschern der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist genau dies gelungen. Gemeinsam mit Kollegen am Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie fanden die Forscher heraus, dass Löwenzahn für die Produktion des Naturproduktes genutzt werden kann. Aber nicht nur das: Die Forscher arbeiten an der Zucht von Pflanzen, die mehr von dem nützlichen Rohstoff enthalten als ihre wild wachsenden Verwandten. Schon bald könnte dieser Naturkautschuk kommerziell genutzt werden – als nachwachsender Rohstoff für unseren Alltag.