Grunddaten zur Preisverleihung
Art des Preises: Forschungspreis oder andere Auszeichnung
Verliehen von: Katholisch-Theologische Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz
Verliehen an: Plonz, Sabine
Bekannt gegeben am: 10.12.2019
Verleihung erfolgte am: 15.12.2019
Höhe des Preisgeldes: 3000 EUR
Über die Preisverleihung
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz zeichnet Frau Dr. Sabine Plonz mit dem „Elisabeth-Gössmann-Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung“ aus. In ihrem Buch geht sie dem Wandel der modernen Familie und der protestantischen Ethik nach. Was bedeutet heute „Familie“? Diese Frage treibt viele um. Denn neben dem althergebrachten Modell von Vater, Mutter und Kindern in lebenslanger Ehe sind verschiedene neue Formen entstanden: Patchwork-Familien, Alleinerziehende mit Kindern, gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit und ohne Kinder. Die Habilitationsschrift von Frau Dr. Plonz zeigt: Kirchlich und theologisch wurde zwar immer der hohe sittliche Wert der Familie als „Keimzelle“ der Gesellschaft betont. Doch geschah dies meist aus patriarchalischen, nationalistischen und antidemokratischen Motiven. Wie Familien tatsächlich leben und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben, haben die protestantische Ethik und auch der deutsche Wohlfahrtsstaat lange nicht in den Blick genommen. Das ändert sich erst in jüngster Zeit. Heute ist eine Sozialpolitik nötig, die Verantwortung und Fürsorge zwischen den Generationen stärkt, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Familienform. Dafür sollten sich auch christliche Ethik und Kirchen aussprechen, so die Autorin. Die ausgezeichnete Habilitationsarbeit trägt den Titel: Sabine Plonz, Wirklichkeit der Familie und protestantischer Diskurs. Ethik im Kontext von Re-Produktionsverhältnissen, Geschlechterkultur und Moralregime (Baden-Baden: Nomos, 2018). Sabine Plonz ist Privatdozentin für evangelisch-theologische Ethik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und war zuvor als Theologin in überregionalen Einrichtungen sowie als Pfarrerin in den Evangelischen Kirchen von Westfalen und im Rheinland tätig.
Besonderheiten & Anmerkungen: Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Fakultätsschwerpunktes „Theologische Frauen- und Geschlechterforschung“ der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz wird der Elisabeth-Gössmann-Preis 2019 als Jubiläumspreis international ausgeschrieben.
Über den Preis
Die Elisabeth-Gössmann-Preise werden für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung seit 2001 regelmäßig vergeben und dienen der Nachwuchsförderung.Die Arbeiten müssen an einer der theologischen Fakultäten oder -Hochschulen in Österreich angenommen worden sein und ein theologisches oder religionswissenschaftliches Thema behandeln, das sich kritisch mit frauen- und geschlechterspezifischen Fragen in den christlichen oder anderen religiösen oder weltanschaulichen Traditionen auseinandersetzen.
Art des Preises: Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs
Zeitraum der Vergabe: seit 2007