Preis der Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung 2019 in der Kategorie: Herausragende Abschlussarbeit

Grunddaten zur Preisverleihung

Art des Preises: Forschungspreis oder andere Auszeichnung
Verliehen von: Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung
Verliehen an: Söte, Till
Bekannt gegeben am: 05.07.2019
Verleihung erfolgte am: 15.07.2019
Höhe des Preisgeldes: 500 EUR

Über die Preisverleihung

Till Söte befasste sich mit der frühen Ausbreitung der Ammonoideen (Kopffüßern) in Australien nach der Kellwasser-Krise im oberen Devon, also vor rund 370 Millionen Jahren. Die Kellwasser- Krise zählt zu den fünf größten Massenaussterben, die die Erdgeschichte bisher erlebt hat. Lediglich eine einzige Art der Ammonoideen, Phoenixites frechi , überlebte diese globale Krise un beschadet. Im Canning Basin (auf Deutsch Canningbecken) von Nordwest -Australien starben die Ammonoideen vollständig aus und wanderten erst mit einer großen zeitlichen Verzögerung wieder in das marine Becken ein. Till Söte klassifizierte die mehr als 800 Am monoideen, die in den Neunzigerjahren im Canning Basin gesammelt wurden , systematisch und führte einen globalen Vergleich mit deutschen und marokkanischen Ammonoideen aus demselben Zeitabschnitt durch. Dazu sah er sich klassische Merkmale der Kopffüßer wie die sogenannte Lobenlinie und die Anwachsstreifung an, und führte darüber hinaus einen modernen Ansatz durch, indem er verschiedenste im Querschnitt sichtbare Gehäuseparameter vermaß. Von den insgesamt 21 Arten aus sieben Gattungen bestimmte er eine neue Gattung, eine neue Untergattung, neun neue Arten und eine neue Unterart. Es zeigte sich, dass die Ausbreitung der Ammonoideen im Vergleich zu anderen Gebieten im Canning Basin verzögert begann und es früh zur evolutionären Entwicklung regional begrenzter A rten kam. Die Fauna des Canning Basins stand zwar unter einem episodischen Austausch mit anderen globalen Gebieten, jedoch sorgte die weit entfernte Lage für eine insgesamt sehr eigenständige australische Ammonoideenfauna. Dies belegt, dass die Erholung vo n einem der tiefgreifendsten ökologischen Krisen der Erdgeschichte regional unterschiedlich ablief – beeinflusst durch die Kombination globaler und regionaler paläoozeanographischer Faktoren, also Veränderungen in den ozeanischen Wassermassen.
Link zur Pressemitteilung der Universität Münster: https://sso.uni-muenster.de/intern/news/20190801-personalien.html

Über den Preis

Die "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung" dient der Förderung der Geologie-Paläontologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster insbesondere durch die Vergabe von Stipendien an besonders förderungswürdige Studierende und Postgraduierte sowie zur Vergabe von Preisen an herausragende Diplomanden und Promovenden, wobei in der Regel hier jährlich zwei Preise zu jeweils 2500.- EUR ausgelobt werden sollen.
Art des Preises: Sonstige Auszeichnung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Webseite des Preises oder Verleihers: http://www.uni-muenster.de/GeoPalaeontologie/Heitfeld.html
Zeitraum der Vergabe: seit 2001