Der Einsatz autologer multipotenter Zellen zur Regeneration von Kieferdefekten ist unterdem Aspekt der Individualisierung von Therapieansätzen sinnvoll. Zur Verbesserungder regenerativen Kapazität erscheint die extrakorporale Aktivierung der Zellen durchmechanische Stimulation vor ihrer Replantation vielversprechend. In der vorliegendenArbeit wurden humane adipogene Stammzellen (Adipose-derived Stromal Cells (hADSC))entnommen und extrakorporal auf Kollagenmembranen ausgesiedelt. Die mechanischeStimulation erfolgte in einem Rotations-Perfusionsbioreaktor über einen vierzehntägigenZeitraum. Als Kontrollen dienten humane Endothelzellen (HUVEC), humane Osteoblasten(Unterkieferspongiosa) und hADSC in einer statischen Kultur. Die Analysen umfassten diehistologisch-morphologische Beurteilung der Zellen, die Bestimmung der Lebendzellzahlund der Zellvitalität, sowie die immunhistochemische Analyse von Stammzellmarkern,endothelialen und osteoblastären Markern. Die Ergebnisse zeigen, dass unter dynamischenKulturbedingungen sowohl das Proliferationsverhalten, als auch das Migrationsvermögenund damit die Eindringtiefe in die Kollagenmembran der multipotenten Fettzellen erhöht ist.Die Auswertung der Differenzierungsmarker ergab eine eindeutige beginnende osteoblastäreDifferenzierung, wohingegen die endotheliale Differenzierung nicht sicher nachweisbarwar. Somit konnte der Nachweis erbracht werden, dass mechanisch aktivierte adipogeneStammzellen geeignet sind, bei einer Replantation die ossäre Regeneration zu verstärken.Die vorgestellte Methode kann als Ausgangspunkt für weitere Studien einen Weg dernatürlichen Regeneration von Knochengewebe darstellen und repräsentiert somit einenvielversprechenden Ansatz für die Versorgung von Gewebedefekten.