Die geplante Dissertation wird das Zuschauen im Verbund mit individuellen und kollektiven Entscheidenssituationen im teilöffentlichen Raum des Theaters beleuchten sowie die damit zusammenhängenden Diskurse. Das Forschungsinteresse zielt dabei auf die Frage ab, inwiefern Publikumsentscheiden das Kunsterlebnis Theater mit den sozialen Strukturen unserer modernen Gesellschaft verbindet. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Entscheidensforschung wird die Rolle des Publikums historisch hergeleitet und differenziert betrachtet. Der maßgebliche methodische Zugang für die Textanalyse stützt sich auf die Theatersemiotik. Das Korpus ist hinsichtlich performativer, inszenatorischer, dramatischer und organisatorischer Entscheidensdimensionen untergliedert und umfasst sehr unterschiedliche Texte, Inszenierungen und Ereignisse, die jeweils verschiedenartig mit Publikumsentscheiden verfahren.