Analyse von polyzyklischen aromatischen Verbindungen und assoziierte Biomarker mittels GC-APLI-MS

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind eine Gruppe von Umweltschadstoffen, diezum Teil ein sehr hohes krebserregendes Potenzial aufweisen. Sie entstehen bei unvollständigerVerbrennung oder bei der Kohle- und Erdölverbrennung. Seit den Siebzigerjahren werden 16ausgewählte PAK stellvertretend für diese große Gruppe von über 1.000 Substanzen in nahezu allenUmweltkompartimenten analysiert und daraufhin auch reguliert. Über Vorkommen, Verhalten undGiftigkeit der übrigen PAK ist dagegen wenig bekannt - weshalb sie nicht berücksichtigt werden,wenn es darum geht, Risiken zu bewerten und Grenzwerte zu finden. Das könnte zur Folge haben,dass das tatsächliche Risiko der PAK in der Umwelt unterschätzt wird. In ihrer Promotion entwickelteDr. Sigrid Richter-Brockmann daher eine neue, nachweisstarke Methode zur Analytik von PAK inUmweltproben, die es ermöglicht, toxische PAK in kleinsten Konzentrationen nachzuweisen sowieProben zu untersuchen, von denen nur sehr wenig Probenmaterial zur Verfügung steht, wie es zumBeispiel bei Stäuben der Fall ist. Darüber hinaus bestimmte Sigrid Richter-Brockmann ein breitesSpektrum an bisher kaum untersuchten PAK in unterschiedlichsten Umweltproben. Dabei konnte siezeigen, dass einige der bisher noch nicht regulierten PAK einen extrem hohen Einfluss auf dieGesamttoxizität der einzelnen Proben haben und dass viele PAK in der Umwelt vorkommen, derenGiftigkeit bisher nicht oder nur sehr wenig untersucht wurde. Die Studie könnte zukünftig dazubeitragen, das Risiko, das für Mensch und Umwelt von den PAK ausgeht, detaillierter undrealistischer zu bewerten.