Name des Promotionsstudiengangs: Islamwissenschaft
Abschlussgrad: Dr. Phil.
Betreuer*innen: Prof. Dr. Leder, Stefan; Prof. Dr. Richard Rottenburg
Beschreibung
Das Verhältnis des beduinischen zum islamischen Recht in sozialem und historischem Kontext: Rechtskonzept, Institutionen und Praxis Die Arbeit befasst sich mit Rechtsnormen und -praktiken der arabischen Beduinen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im mittleren Nahen Osten (Jordanien, Palästina, Sinai, libysche Wüste Ägyptens und Kordofan im Sudan). Untersucht werden sie nach vergleichbaren Konsistenzen und Differenzen im Bezug auf prozessual-rechtliche Aspekte und auf einige von den Beduinen applizierte Rechtsnormen. Als Vergleichsbereich einer typologischen Analyse habe ich mich für einige charakteristische Aspekte des Beduinenrechts, insbesondere strafrechtliche Aspekte wie qasas und diya, entschieden. Die Untersuchung der Einflüsse der Sedentarisierungsprozesse auf die Rechtsentwicklung im Rahmen der Rechtspluralismus-Debatte (Gewohnheitsrecht versus Religiöses Recht) sowie der Einflüsse der integrativen Verwaltungspolitik der Britten als Kolonial- und Mandatmacht gegenüber den beduinischen Stämmen auf den Ablauf und auf die Entwicklung der richterlichen Institutionen der Beduinen gehören zum Interesse meines Projekts. Eine Analyse der historischen Entwicklung bestimmter Strafmaße soll die Bedeutung des Gewohnheitsrechts für die Herausbildung und Gestaltung des Islamischen Rechts ans Licht bringen.