Selbstarchivierung. Praxis und Theorie autobiographischen Entscheidens 1845-1933
Grunddaten zum Promotionsverfahren
Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Zeitraum: 01.10.2016 - 15.12.2020
Status: abgeschlossen
Promovend*in: Nienhaus, Sarah Alice
Promotionsfach: Graduate School Practices of Literature
Abschlussgrad: Dr. phil.
Verleihender Fachbereich: Fachbereich 09 - Philologie
Betreuer*innen: Wagner-Egelhaaf, Martina
Beschreibung
Gegenstand der Studie sind lebenslaufkonstitutive und textkonstitutive Entscheidensprozesse in Autobiographien von Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Untersucht werden die Darstellungstechniken ausgewählter Entscheidensprozesse und deren Funktion innerhalb einer retrospektiven, lebenslaufkonstitutiven Narration. Autodiegetische Entscheidensprozesse werden bevorzugt anhand ausgewählter, bislang unveröffentlichter Archivalien vorgestellt. Die Textanalysen zeigen, dass archivarische, kuratorische und editorische Praktiken maßgeblich lebenslaufkonstitutive und textkonstitutive Entscheidensprozesse bedingen.Die These der Arbeit lautet zunächst, dass die autobiographische Figur sich im Erzähltext als igenieur sowie bricoleur präsentiert (vgl. zum Begriff ‚bricolage‘: Claude Lévi Strauss: La pensée sauvage. 1962). Diese Darstellungspraxis zeigt sich besonders in autodiegetischen Umgangsformen mit faktualen und fiktionalen Archivalien.Gegenstand der Analyse sind Fanny Lewalds, Marie von Ebner-Eschenbachs, Paul Heyses, Theodor Fontanes, Arthur Schnitzlers und Max Brods Autobiographien sowie deren Nachlässe. Hinzukommen ausgewählte Briefwechsel. Diese verdeutlichen den zentralen Stellenwert, den Netzwerke innerhalb eines Entscheidensprozesses einnehmen. Das Textkorpus setzt sich aus Autobiographien zusammen, die mit Entscheidensprozessen bezüglich einer Konversion, Berufswahl oder auch Eheschließung etc. jeweils unterschiedliche Lebensbereiche betreffen und diese auch als Entscheidensfelder erstmals erschließen. In diesem Zusammenhang konzentriert sich mein Forschungsvorhaben auf die literarische Reflexion und die Inszenierung gegebener oder mangelnder Optionalität.
Promovend*in an der Universität Münster
Betreuung an der Universität Münster
Projekte in denen das Promotionsverfahren erfolgt(e)
Laufzeit: 01.07.2015 - 30.06.2019 | 1. Förderperiode Gefördert durch: DFG - Sonderforschungsbereich Art des Projekts: Teilprojekt in DFG-Verbund koordiniert an der Universität Münster |