Homogene Verteilungsmuster und genaue Charakterisierung von Sprachstörungen innerhalb einer Münsteraner Familie, in der gehäuft spezifische Sprachentwicklungsstörungen berichtet werden
Grunddaten zum Promotionsverfahren
Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Zeitraum: 04.09.2013 - 11.06.2014
Status: abgeschlossen
Promovend*in: Regele, Sabrina
Promotionsfach: Medizin
Abschlussgrad: Dr. med.
Verleihender Fachbereich: Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Betreuer*innen: am Zehnhoff-Dinnesen, Antoinette; Bartha-Doering, Elisabeth
Beschreibung
Zielsetzung: Das Ziel dieser Arbeit ist es, die sprachlichen Fähigkeiten und Einschränkungen möglichst vieler Fam ilienmitglieder einer Münsteraner Familie zu untersuchen, in der gehäuft Sprachentwicklungsstörungen berichtet werden. Es stellt sich die Frage, ob homogene Verteilungsmuster erkennbar sind und eine genaue Charakterisierung der Sprachstörungen innerhalb de r Familie möglich ist. (Genehmigung der Ethik - Kommission vom 06.12.2010, Aktenzeichen: 2010 - 464 - f - S ) Methode : Die teilnehmenden Famil ienmitglieder werden ausführlich mit einer linguistischen Testbatterie in den verschiedenen Bereichen der Sprache getestet. Mithilfe eines Fragebogens wird die subjektive wie auch objektivierbare Sprachentwicklung erfasst. Ergebnisse : Die Familienmitglieder ließen sich in vier Gruppen einteilen: „ Unauffällig “, „SLI“ , „Dyslexie/ I soli erte Rechtschreibstörung“ und „Isolierte Ar beitsgedächtnis - schwäche “. Die einzelnen Gruppen unterscheiden sich bezüglich des Geschlechts, des Alters und der Bildungsjahre nicht signifikant voneinander. Alle Familienmitglieder hatten einen durchschnittlich bis überdur chschnittlichen nonverbalen IQ. Bei der Gruppe „ SLI “ ließen sich signifikant Schwächen in der Singular - / Pluralbildung, im Generieren von Wortli sten und im Ge brauch des Arbeitsgedächtnisses erkennen. Schlussfolgerung : Die vorliegende Studie zeigt die ausgeprägte Komplexität und Heteroge nität von Sprachentwicklungsstörungen innerhalb einer Familie und die Schwierigkeiten in der Char akterisierung einzelner Schwächen . D as Arbeitsgedäch tnis bestätigt sich als guter Marker für SLI (Specific Language Impairment) und die Singular - und Pluralbi ldung als sensitiver Test für di e Überprüfung der Grammatik in jedem Lebensalter. Die Ergebnisse decken sich mit Studien, die einen geringeren sprachlichen Output bei Kindern mit SLI verglichen mit gesunden Kindern zeigen (Weckerly et al. 2001). Es sind we itere Studien erforderlich, um das Ausmaß der kognitiven Veränderungen und die Auswirkungen auf einzelne Lebensbereiche weiter zu erforschen.
Promovend*in an der Universität Münster
Betreuung an der Universität Münster