Auswirkungen landwirtschaftlich genutzter Substanzen auf die bakterielle Artengemeinschaft im Grundwasser

Grundwasser ist eine essentielle Ressource für industrielle, landwirtschaftliche und gesellschaftliche Zwecke. Neben dieser ökonomischen Rolle stellt Grundwasser allerdings auch ein Ökosystem dar, welches einer Vielzahl von Organismen, die sich an die speziellen Bedingungen im Grundwasser angepasst haben, als Lebensraum dient. Die Artengemeinschaft im Grundwasser ist auf stabile Umweltbedingungen spezialisiert und reagiert entsprechend sensibel auf Veränderungen ihrer Umwelt. Diese Artengemeinschaft ist nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht schützenswert, sondern sie erfüllt auch wichtige Funktionen, die für die Qualität des Grundwassers eine entscheidende Rolle spielen. Es ist daher wichtig, Grundwasserökosysteme zu erhalten und vor Verschmutzung oder anderen negativen Einflüssen zu schützen, da eine Veränderung der Umweltbedingungen zu einem Wandel der Zusammensetzung der mikrobiellen Lebensgemeinschaften und auch der funktionalen Struktur selbiger hervorruft. Häufigste Ursache von Umweltveränderungen sind anthropogene Aktivitäten, insbesondere im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzung. Die Einflüsse intensiver landwirtschaftlicher Nutzung auf das Grundwasser sind durch chemische Untersuchungen hinlänglich bekannt. Unbekannt hingegen sind die ökologischen Folgen, die eine solche Nutzung verursacht, da eine Einbeziehung ökologischer Parameter zur Bewertung der Qualität des Grundwassers nicht erfolgt. Ziel unserer Untersuchung ist es, die ökologischen Auswirkungen von landwirtschaftlich induzierten Substanzen auf die im Grundwasser lebende mikrobielle Artengemeinschaft zu erfassen und spezifische bakterielle taxonomische Einheiten sowie deren charakteristische Zusammensetzung zu ermitteln, die diese Einflüsse reflektieren.