Kontinuität externalisierender Symptomatik - Der Anfang eines auffälligen Entwicklungsverlaufs? Eine katamnestische Untersuchung in der Familientagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie des…

Grunddaten zum Promotionsverfahren

Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Zeitraumbis 01.01.2011
Statusabgeschlossen
Promovend*inLeferink, G.
PromotionsfachMedizin
AbschlussgradDr. med.
Verleihender FachbereichFachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Betreuer*innenFürniss, T., Müller, J. M.

Beschreibung

Im Rahmen einer Nachsorgeuntersuchung wurde der Entwicklungsverlauf hinsichtlich eines externalisierenden Verhaltens der Kinder untersucht, die in der Familientagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Münster behandelt wurden. In der Studie sollte der Frage nachgegangen werden, ob eine externalisierende Symptomatik über mehrere Jahre stabil bleibt. In einer nachgeordneten explorativen Analyse wurden einzelne Entwicklungsverläufe betrachtet, die auf eine Entstehung auffälliger Symptomcluster hinweisen und einer möglichen Forschungsdiagnose nach ICD-10 zugeordnet werden könnten.Anhand von dimensional (Child Behavior Checklist) und kategorial (Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter) erhobenen Daten aus den Jahren 2002 bis 2006 (n=117) und einer weiteren Erhebung im Jahr 2007 (n=92) wurde der Verlauf der externalisierenden Symptomatik anhand von zwei Messzeitpunkten untersucht.Trotz der zum Teil geringen Fallzahlen (n=69) konnte eine Kontinuität der externalisierenden Symptomatik vom Aufnahmezeitpunkt bis zur Nachsorge im Oktober 2007 gezeigt werden. Fast drei Viertel der 33 Kinder, die bei Aufnahme ein auffälliges externalisierendes Verhalten geboten hatten, zeigten dieses auch zum Nachsorgezeitpunkt. Insgesamt kam es bei 40 Kindern (58%) zu keiner Veränderung ihres Verhaltens, 15 Kinder (21.7%) zeigten eine Besserung, bei 14 Kindern (20.3%) stellte sich eine Verschlechterung ihrer Symptomatik ein. Hinsichtlich der explorativen Analyse in Richtung einer Forschungsdiagnose ergaben sich signifikante Ergebnisse mit der Tendenz eines weniger auffälligen Verhaltens im Sinne einer konkreten Störung. Allerdings sind hierzu umfassendere Forschungen nötig. In diesem Zusammenhang sollte nur grob die Entwicklungstendenz untersucht werden. Insgesamt leisten die Ergebnisse einen Beitrag dazu, in einem durch wenige längsschnittliche Untersuchungen beforschten Themenkomplex auf auffällige Entwicklungsverläufe hinzuweisen.

Betreuung an der Universität Münster

Müller, Jörg Michael
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und psychotherapie