Das Thema der Arbeit ist die rechtliche Stellung der Frau im mittelalterlichen nordischen Bereich, mit einem Schwerpunkt auf den altnorwegischen Rechtsbüchern. Die norwegischen Rechtsbücher der damaligen Zeit befassen sich überwiegend mit einem männerdominierenden Rechtssystem, sei es die Teilnahme am Thing oder die grundsätzliche Teilhabe am damaligen Rechtsverkehr. Frauen spielen dabei eine Nebenrolle, erwähnt werden sie größtenteils im Bereich der Eheschließung und des Erbrechts. Die Arbeit verfolgt die Fragestellung, wie es in der Zeit des mittelalterlichen Norwegens von ca. 1100-1500 tatsächlich mit der rechtlichen Stellung der Frau ausgesehen haben könnte. Stimmen die Regelungen in den (erhaltenen) Rechtsbüchern mit der Realität überein? Neben der Stellung in den Rechtsbüchern soll in ein rechtliches Bild der Frau anhand der norwegischen mittelalterlichen Geschichte, der Saga-Literatur und den überlieferten Urkunden erstellt werden. In einem weiteren Teil der Arbeit erfolgt dann die Einordnung in einen skandinavischen und europäischen Kontext anhand von ausgewählten Rechtsgebieten. Hier ist Ansatzpunkt die ältere Forschung, die von einem germanischen Recht ausgeht und die ihr nun entgegenstehende neuere Forschung, insbesondere zum schwedischen Recht. Es soll anhand von eigenen Thesen aufgezeigt werden, wo es Parallelen und Gegensätze gibt und wie die Rechtsentwicklung zur damaligen Zeit zustande gekommen sein könnte.