Grounding Geographic Information in Perceptual Operations

Grunddaten zum Promotionsverfahren

Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Zeitraum01.09.2008 - 22.12.2011
Statusabgeschlossen
Promovend*inScheider, Simon
PromotionsfachGeoinformatik
AbschlussgradDr. rer. nat.
Verleihender FachbereichFachbereich 14 - Geowissenschaften
Betreuer*innenKuhn, Werner

Beschreibung

In dieser Arbeit schlage ich eine Methode vor um semantische Referenzsysteme für Geodaten auf Basis von reproduzierbaren Beobachtungen zu konstruieren. Ähnlich den räumlichen Referenzsystemen, bestehen semantische Referenzsysteme aus formalen Theorien (Referenztheorien), die eine konventionell festgelegte Interpretation in Konstruktions - und Wahrnehmungsoperationen haben (wie z.B. auf ein Gebäude zeigen und einen Standort relativ dazu beschreiben). Man kann sie dazu benutzen um Daten zu annotieren und ihre Semantik zu beschreiben und zu vergleichen. Die Arbeit beschäftigt sich in erster Linie mit dem Problem der Verankerung dieser Referenzsysteme. Anhaltende Probleme von Informationsontologien, nämlich das „Grounding“- Problem und das Problem des semantischen Bezugs, könnten mit Hilfe von ontologischen Primitiven gelöst werden, die sich auf Wahrnehmungsoperationen beziehen. Solche Operationen fokussieren die gemeinsame Aufmerksamkeit auf vor-begriffliche kognitive Mechanismen, d.h. auf „Gestalten“im körpernahen Raum. Sie erlauben es einem Beobachter die erinnerten Zentren der Aufmerksamkeit aufeinander zu beziehen. Die gespeicherten Relationen können durch Beobachtungsprädikate ausgedrückt werden, die Teil einer konventionell eingeführten Beobachtungssprache sind. Ich schlage eine Art „praktischen Konstruktivismus“vor, der durch eine formale Sprache gesteuert wird, und der es erlaubt, Datenkategorien mithilfe von Beobachtungsprädikaten aufzubauen, anstatt Abstrakta vorauszusetzen. Zum Beispiel lassen sich Körper, Oberflächen, und verschiedene Arten von Umweltmedien in wahrgenommenen Handlungsopportunitäten („affordances“) verankern. Objekteigenschaften wie Wassertiefe können aus einer Erfahrungsgeometrie, sichtbaren Oberflächen und Tauchmedien definiert werden. Ich schlage eine entsprechende Referenztheorie vor und unterziehe sie in dieser Arbeit einem Praxistest: Ich definiere eine wichtige Datenkategorie eines Straßennetzwerks, nämlich eine Kreuzung, und teste die Definition an Beispielen aus Open Street Map.

Promovend*in an der Universität Münster

Scheider, Simon
Institut für Geoinformatik (ifgi)

Betreuung an der Universität Münster

Kuhn, Werner
Professur für Geoinformatik (Prof. Kuhn)

Projekte in denen das Promotionsverfahren erfolgt(e)

Laufzeit: 14.05.2007 - 28.02.2011
Gefördert durch: DFG - Sachbeihilfe/Einzelförderung
Art des Projekts: Gefördertes Einzelprojekt

Publikationen im Promotionsverfahren entstanden

Scheider S (2011)
(kein Verlag angegeben).
Art der Publikation: Qualifikationsschrift (Dissertation, Habilitationsschrift)
Scheider S, Possin J (2011)
In: Journal of Spatial Information Science
Art der Publikation: Forschungsartikel (Zeitschrift)
Scheider Simon, Keßler Carsten, Ortmann Jens, Devaraju Anusuriya, Trame Johannes, Kauppinen Tomi, Kuhn Werner (2011)
In: Ashish Naveen, Sheth Amit (Hrsg.), Geospatial Semantics and Semantic-Web: Foundations, Algorithms, Applications. Springer VDI Verlag.
Art der Publikation: Forschungsartikel (Buchbeitrag)
Scheider S, Janowicz K (2010)
In: Purves R, Weibel R (Hrsg.), Extended Abstracts Volume, GIScience 2010. Zürich: Selbstverlag / Eigenverlag.
Art der Publikation: Forschungsartikel in Sammelband (Konferenz)
Scheider S, Probst F, Janowicz K (2010)
In: Galton A, Mizoguchi R (Hrsg.), Formal Ontology in Information Systems. Proc. of the Sixth International Conference (FOIS 2010). Amsterdam: IOP Publishing.
Art der Publikation: Forschungsartikel in Sammelband (Konferenz)