Die Arbeit behandelt Verteidigungsplädoyers der russischen Gerichtsbarkeit aus dem Zeitraum nach der Rechtsreform 1864 bis zur Revolution 1917. Aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive verfolgt sie das Phänomen, dass in den Gerichtssälen der Zeit von Seiten der Verteidiger vielfach eher erzählt denn argumentiert wurde. An ausgewählten markanten Fallbeispielen geht sie dem Ausmaß der Literarisierung dieser Formen von Narration nach, indem sie die Reden mit literaturwissenschaftlichem Instrumentarium auf die Art und Weise der Anwendung erzählerischer Verfahren hin untersucht.