Untersuchung der psychologischen Gestalt musiktherapeutischer Erst-Improvisationen von Patientinnen mit Anorexia und Bulimia nervosa

Grunddaten zum Promotionsverfahren

Promotionsverfahren erfolgt(e) an: Promotionsverfahren an der Universität Münster
Zeitraum01.02.2007 - 01.11.2010
Statusabgeschlossen
Promovend*inReichert, Bernd
PromotionsfachMusiktherapie
AbschlussgradDr. rer. medic.
Verleihender FachbereichFachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Betreuer*innenSchmitt, Gustel; Tüpker, Rosemarie

Beschreibung

Ess-Störungen im Kindes- und Jugendalter gehören zu den häufigsten chronischen Gesundheitsproblemen. Bernd Reichert zeigt im vorliegenden Buch auf, wie Improvisation in der musiktherapeutischen Tätigkeit bei Patienten mit den Krankheitsbildern Anorexia und Bulimia nervosa erfolgreich eingesetzt werden kann. Die einzelnen Untersuchungsschritte und Improvisationsbeschreibungen, auch in Bezug auf die jeweiligen Lebens- und Krankheitsgeschichten der Patienten, werden am Ende des Bandes ausführlich dokumentiert.Stehen die Lebensverhältnisse jugendlicher essgestörter Patienten in Beziehung zu deren ersten musiktherapeutischen Produktionen und wenn ja, in welcher Art?Das Buch zeigt in einer qualitativen, klinisch-basierten Studie, in welcher Weise musiktherapeutische Erst-Improvisationen mit anorektischen und bulimischen Jugendlichen über das Krankheitsgeschehen, die Persönlichkeit sowie die Beziehungs- und Lebenssituation der Betroffenen informieren. Nach einem Überblick über die unterschiedlichen psychologischen Sichtweisen auf die Krankheitsbilder der Anorexia und Bulimia nervosa werden aktuelle Ansätze der qualitativen Psychotherapie- und Musiktherapieforschung vorgestellt. Reflektionen zur Improvisation, zur Spielhaltung und zur Verortung des eigenen Ansatzes werden in einer kritisch geführten Methodendiskussion geleistet.Die eigentliche Übersetzungsarbeit von der Improvisation zur Narration, welche interdisziplinär Medizin, Psychotherapie und Musik berührt, wird in mehreren, nachvollziehbar ausgearbeiteten Analyseschritten aus 24 Improvisationen und den dazugehörigen Kasuistiken entwickelt. Sie zeigt, wie die Musiken sowohl auf bedeutsame Aspekte der individuellen Lebensmethode der Patienten verweisen (mit der theoretischen Basis der Morphologische Psychologie), als auch durch die vergleichende Analyse neue Erkenntnisse über die Erkrankungsgruppe bieten. Das dient zuerst einem erweiterten Verständnis der Patienten, aber auch dem kollegialen Austausch, dem wissenschaftlichen Diskurs sowie dem kritischen Selbstverständnis der Disziplin Musiktherapie. (Reichert Verlag, 2012)

Promovend*in an der Universität Münster

Reichert, Bernd
Lehrbeauftragte im Fachbereich 08 - Geschichte/Philosophie

Betreuung an der Universität Münster

Schmitt, Gustel
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie -
Tüpker, Rosemarie
Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik - Fach Musikpädagogik